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1. Von der Französischen Revolution bis zur Erneuerung des Deutschen Kaiserreiches - S. 107

1881 - Leipzig : Teubner
Murat. Ligny und Quatrebras 16. Juni. 107 ein. Auch diesmal zeigte Preußen wieder den meisten Eifer. Es setzte 246 000 Mann in Bewegung, Rußland 168 000, Österreich 210 000, England 100 000. Murat, der König.von Neapel, schloß sich diesmal seinem Schwager Napoleon an, da er befürchtete, daß der Wiener Kongreß die alte bourbonifche Dynastie in Neapel wieder einsetzen werde. Er schlug voreilig los, drang mit einem Heere bis nach Oberitalien vor und forderte die Völker Italiens zur Abschüttelung der Fremdherrschaft auf. Er wurde im Laufe des Mai mehrmals von den Österreichern geschlagen und floh nach Frankreich. Der König Ferdinand kehrte ans den Thron von Neapel zurück. Als Murat im Oktober desselben Jahres wieder in Neapel landete, um sein Reich zurückzuerobern, wurde er gefangen und in Folge des Urteils eines Kriegsgerichts erschossen. Napoleon konnte seine Rüstungen nicht vollenden. Er ging mit etwa 200 000 Mann zum Angriff nach Belgien vor, wo noch vom vorigen Kriege her eine preußische Armee von 115 000 Mann unter Blücher und eine aus Engländern, Holländern, Belgiern, Hannoveranern, Braunschweigern, Nassauern bestehende Armee von 100 000 Mann unter Wellington standen. Er warf sich mit dem Kern seiner Truppen, 128 000 Mann, zwischen beide Heere und griff am 16. Juni bei Ligny mit 80000 Mann die Blüchersche Armee an, welche noch nicht ganz vereinigt war. Es war eine blutige Schlacht, in welcher Blücher besiegt ward und beinahe selbst das Leben verloren hätte. Er hatte auf Wellingtons Hilfe gehofft; aber dieser hatte an demselben Tage bei Quatrebras gegen Ney einen heftigen Kampf zu bestehen, der ohne Entscheidung blieb. Bei Quatrebras fiel der uns schon bekannte (S. 84) ritterliche Herzog Wilhelm von Braunschweig. Napoleon, der die Preußen vernichtet glaubte, schickte ihnen den Marschall Grouchy zur Verfolgung nach und wandte sich mit der Hauptmacht gegen Wellington, welcher sein Heer, 67 000 Mann, aus der Höhe von Mont St. Jean, südlich von Brüssel, zur Schlacht ausgestellt hatte.

2. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 377

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
377 . Deutschland vom Utrechter Frieden u. s. w. nach dem Absterben des Herzogs Anton von Parma und Pia- cenza, in Vollziehung kam; dagegen erhielt Karl von Philipp V. die Genehmigung der pragmatischen Sanktion, nach welcher er sei- ner Tochter Maria Theresia die Nachfolge auf den Kaiferthron zuzuwenden gedachte. Eine kurze Pause des Friedens widmete er den Angelegenheiten des Handels, bereiste die Küsten Istriens und verordnte daselbst die Anlegung von Straßen und einigen Seeha- fen. Doch der Tod des Königs von Polen, Augusts Ii., entzün- 1733 bete den Krieg schon wieder auf zwei Punkten. Oe streich und Rußland unterstützten die Bewerbungen Friedrich Augusts Ii., des Verstorbenen Sohn, um die polnische Krone; Frankreich aber und das mir selbigem verbündete Spanien und Savoien be- günstigten den entthronten König Stanislaus Lesczynsky, den Karl Xii. von Schweden erhoben hatte, und welcher der Schwiegervater Ludwigs Xv. war. Ein französisches Armeecorps besetzte Trier, ein anderes ging, unter dem General Berwick, bei 1734 Kehl über den Rhein, wurde aber von Eugen, der mit den kai- serlichen und Reichstruppen hinter Heilbronn eine beobachtende Stel- lung genommen hatte, im Schach gehalten. Entscheidendere Schritte geschahen dagegen in Italien. Von Toscana aus drangen die Spanier, nachdem sie 30,000 Mann stark in Livorno gelandet, unter dem General Montemar ohne Widerstand in das König- reich Neapel ein; Don Kar los hielt seinen Einzug in der Hauptstadt. Montemar schlug denkaiserlichen General Fürsten Bel m on te bei B itont o, setzte mit 20,000 Mann nach Si-den2z. cilien über, den 25 Aug., ließ zu Palermo Don Karlos zum Mai Könige beider Sicilien ausrufen, den 2. Sept., und fast ohne Schwertstreich war so die Eroberung dieses Reichs vollendet, den 24. Nov. In Polen rückte der kaiserliche General Lascy ein und erschien mir einem schwachen Corps von 12,000 Mann vor Danzig, wo sich Stanislaus befand. Erst nach der Ankunft des russischen Generals Münnich, welcher eine beträcht- liche Verstärkung aus Warschau erhielt, wozu noch 10,000 Mann Sachsen stießen, sing man an die Stadt zu beschießen. Diese rech- nete auf eine französische Hülfsarmee, die, nur 2400 Mann stark, i»,Mai unter der Führung des jungen Grafen von Plelo, zwar ankam, 1734 aber in Weichselmünde gefangen und auf russischen Schiffen nach Frankreich zurückgebracht ward. Es war dem Premier-Minister Cardinal F l eu ry nie Ernst Stanislaus wahrhaft zu unterstützen. i(n7i Hierauf ergab sich Danzig durch Capirulation; Stanislaus entwich Juli einige Tage vorher als Bauer verkleidet. Die Frieden spräli- fcetl 3 minarien zu Wien bereiteten den wirklichen Frieden vor, wel- Oct.' chcr den 18. Nov. 1738 in dieser Stadt unterzeichnet ward. Der 173s Churfürstv. Sachsen blieb, unter dem Namen August Iii. ökönig von Polen; Stanislaus erhielt, mit Beibehaltung des königl. Titels, das Herzogthum Lothringen für seine Lebens-

3. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 149

1852 - Koblenz : Bädeker
Der letzte Kampf der Verbündeten. 149 und dringend von seinen Anhängern zur Rückkehr aufgefordert, war Napoleon mit etwa 1000 M. am 1. März zu Cannes gelandet, alle gegen ihn gesandte Truppen gingen zu ihm über, und er zog am 20. März unter beispiellosem Jubel des Volkes in die Tuilerien ein. Ludwig Xviii. war nach Gent geflüchtet. Mit Oesterreich und Rußland suchte Napoleon vergeblich Unter- handlungen anzuknüpfen. Ein Unglück für ihn war, daß der Kon- greß in Wien noch beisammen war; die versammelten Monarchen er- klärten ihn als Friedensstörer in die Acht (13. März), erneuerten ihre Allianz zu Gunsten Ludwig's Xviii. und boten die äußersten Kräfte (zuletzt gegen 900,000 M.) wider ihn auf, der die beabsich- tigte Rüstung (von 560,000 M.) nicht vollenden konnte. Murat's Ende. Die bourbonischen Höfe hatten sich auf dem Wiener Congresse der Anerkennung Murat's als Königs von Neapel widersetzt — daher ergriff dieser die Waffen zur Befestigung seines wankenden Thrones, forderte zu- gleich die Völker Italiens auf, unter seinen Fahnen jeder fremden Herrschaft in Italien ein Ende zu machen, und drang gegen den Po vor, ward aber von den Oesterreichern in mehreren Gefechten (namentlich bei Tolentino) zurückgcschlagen, worauf er nach Frankreich flüchtete. Als er im October einen neuen abenteuer- lichen Versuch zur Wiedererlangung seines Thrones machte, ward er bei der Landung in Calabrien gefangen und nach dem Urtheile eines Kriegsgerichtes erschossen. Der letzte Kampf der Verbüudeteu 15. — 18. Juni 1815. Napoleon entschied sich für den Angriffskrieg, um durch einen großen Schlag Belgien zu gewinnen. Sein Plan war, die noch in Belgien zerstreut steheltden Truppen der Alliirten (Engländer, Hol- länder, Belgier, Hannoveraner, Braunschweiger, Nassauer) unter Wel- lington und der Preußen unter Blücher zu überfallen und zunächst die Vereinigung beider Heere zu verhindern. Mit seiner Hauptmacht besiegte er Blücher bei Ligny, während Ney nördlich bis Quatre- bras vorrückte, um das Heranziehen Wellingtons zum Beistände für Blücher zu verhindern, und hier unentschieden kämpfte (Herzog Wil- helm von Braunschweig fiel). Die Preußen, anstatt sich nach Namur zurückzuziehen, wie Napoleon erwartete, suchten über Wavre die Ver- einigung mit Wellington zu erreichen. Napoleon sandte ihnen zu spät seinen Feldherrn Grouchy nach und warf sich mit ferner Haupt- macht auf Wellington, welcher den Kampf bei Waterloo oder Mont St. Jean oder la belle Alliance am 18. Juni bestand, bis am Abend, als die englische Schlachtreihe zu wanken begann,

4. Geschichte der Neuzeit - S. 94

1891 - Neubrandenburg : Nahmmacher
— 94 — Erneuerung des Zollvereins. Zollparlament. 1867. Luxemburger Frage. Frankreich verlangt Räumung der von Preußen besetzten ehemaligen Bundesfestung Luxemburg. Beschluß der Londoner Konferenz, Schleifung der Festung und Neutralität Luxemburgs, von Preußen angenommen. (Frankreich damals schlecht gerüstet.) Organisation der französischen Armee (Niel) steigert die französischen Kriegsgelüste. („Rache für Sadova.") 1868. Jsabella Ii. von Spanien vertrieben. Der Regent Serrano wirft die Aufstände der Karlisten (Anhänger Karls Vii., Onkels des älteren Don Carlos) und Republikaner nieder. 1870. Die spanische Krone dem Erbprinzen Leopold von Hohenzollern angeboten. Große Aufregung in Frankreich. Die französische Forderung, die Annahme der Krone zu verbieten, von König Wilhelm zurückgewiesen, aber Krone vom Erbprinzen ausgeschlagen. Neue französische Anträge auf Verzichtleistung erfolglos. (Benedetti in Ems.) Weitere Erörterungen von König Wilhelm verweigert. Französische Kriegserklärung. (Napoleon gegen bessere Überzeugung von seinen Ministern Gramont, Ollivier, Leboeuf und der Kaiserin Eugenie dazu überredet.) Allgemeine Begeisterung in Deutschland. Anschluß der süddeutschen Staaten. (Gramonts Drohung gegen Baden.) 1870—71. Französischer Krieg. Schneller Aufmarsch der deutschen Armeen. (Feldzugplan Moltkes.) I. Armee unter Steinmetz rückt gegen die Mosel vor. Ii. Armee unter dem Prinzen Friedrich Karl sammelt sich in der Pfalz.

5. Geschichte der Neuzeit - S. 100

1891 - Neubrandenburg : Nahmmacher
— 100 -- 1870. Amadeus, zweiter Sohn Victor Emanuels, König von Spanien, legt bald wegen des Widerstandes von allen Seiten die Regierung nieder. Republik. 1874—85. Alfons Xii., Sohn Jsabellas Ii., König von Spanien. Sein nachgeborner Sohn regiert unter Vormundschaft seiner Mutter Marie Christine von Östreich. Frankreich. Paris nach dem Abzüge der deutschen Truppen in die Gewalt der Commune geraten, wird von den Regierungstruppen erobert. (Brand der Tuilerien.) Thiers Präsident der Republik. Milliarden durch Anleihen schnell bezahlt. Allgemeine Wehrpflicht. (1873.) Thiers von den vereinigten monarchistischen Parteien (Legitimisten, Orleanisten und Bonapartisten) gestürzt. Mac Mahcm Präsident. Septennat. Übergewicht der Republikaner über die uneinigen Monarchisten. (1879.) Mac Mahon legt die Präsidentschaft nieder. Jnles Grevy Präsident. Ministerium Gambetta von kurzer Dauer. Gambetta stirbt. Schneller Wechsel der Ministerien. Grevy von neuem auf 7 Jahre gewählt. Boulanger Träger des Revanchegedankens. Abdankung Grevys. Carnot. Rußland und die Türkei. Verlangen der Großmächte, bei der Einsetzung von Gouverneuren in christlichen Provinzen mitzuwirken, von der Türkei zurückgewiesen. 1877—78. Russisch-türkischer Krieg. Die Russen, bis an den Balkan vorgedrungen, von Osman Pascha bei Plewna in der Flanke gefaßt und geschlagen. Zwei weitere Angriffe auf Plewna trotz der Unterstützung durch Karl von Rumänien

6. Geschichte der Neuzeit - S. 164

1883 - Freiburg : Herder
164 Zeitalter der Revolution. Andere Vasallenstaaten: Neapel, Kolland, Neuenbrg, ^tomitto. 38. Der neapolitanische Hof bat zwar demtig um Verzeihung fr seine Teilnahme an der Coalition, allein Napoleon verzieh nicht, sondern lie durch Massen Sditalien besetzen und bergab es seinem Bruder Joseph als Knigreich Neapel (30. Mrz 1806); dagegen behauptete König Ferdinand I. mit englischer Hilfe die Insel teilten. Die batavische Republik verwandelte Napoleon in ein Knigreich Holland fr seinen Bruder Louis (5. Juni 1806), den er mit seiner Stieftochter Hortense vermhlt hatte; seinen Schwager Bacciochi erhob er zum Fürsten von Piombino und vergrerte sein Frstentum mit Lucca und Massa-Carrara; sein Adjutant Berthier erhielt das von Preußen abgetretene Frstentum Neuenbrg, der Minister Talley-rand das Frstentum Benevento als Reichslehen, der Marschall Bernadette das Frstentum Pontecorvo in Unteritalien, welche dem Papste gehrt hatten. Greuens und Ftutands Krieg gegen Napoleon. (18061807.) Jena und Auerstdt (14. Ottober); Eylau (8. Februar 1807); Friedland (14. Juni). Friede zu Tilsit (7. und 9. Juli 1807). 39. Preußen hatte seit dem Baseler Frieden (S. 146) dem groen Kampfe und der Zertrmmerung des deutschen Reiches ruhig zugeschaut, jetzt mute es mit einemmal erkennen, da es von Napoleon weder geachtet noch gefrchtet werde. Napoleon unterhandelte nmlich mit England und erbot sich, Hannover, das er kaum vorher au Preußen gegen Baireuth', Ansbach und Kleve-Berg berlasfen hatte, dem König Georg Iii. zurckzugeben; Preußen wollte einen Norddeutschen Bnnd bilden, wozu Napoleon vor dem Kriege von 1805 seine Zustimmung gegeben hatte, aber jetzt wirkte er diesem Plane entgegen. König Friedrich Wilhelm Iii. hatte jetzt keine andere Wahl mehr, als gleich einem Rhein-bundsknige den Willen des franzsischen Kaifers zu thuu ober mit ihm zu brechen; er entschlo sich zum Kriege und ging mit England, Schweden und Rußland ein Bndnis ein, welchem der Kurfürst von Sachsen gezwungen beitrat. Am 1. Oktober 1806 berschritt Napoleon den Rhein, am 10. wurde ein preuisches Corps unter dem Prinzen Ludwig Ferdinand bei Saalfeld fast aufgerieben, am 14. schlug Napoleon den einen Teil der preuischen Armee bei Jena, Marschall Davoust den andern bei Auer-stdt, wo der alte Herzog von Brauufchweig ttlich verwundet wurde. Die Trmmer des zerfprengten Heeres muten in Prenzlow, Pasewalk und Lbeck die Waffen strecken (28., 29. Oktober, 6. November). Die

7. Geschichte der Neuzeit - S. 195

1883 - Freiburg : Herder
Revolution in Brssel. 195 von schiffbaren Flssen und zahlreichen Kanlen, mit bedeutendem See-Handel und eintrglichen Kolonteert in Amerika und Asien (Java, Mo-lukken), von mehr als sechs Millionen Menschen bewohnt, mit vortreff-lichem Ackerbau und groartigem Gewerbfleie. Doch bestand vom Tage der Vereinigung an ein Gegensatz zwischen den sdlichen und nordlichen Prooinzen, den Belgiern und Hollndern, und dieser Zwiespalt dauerte bis zur endlichen Trennung fort. Die Belgier erhoben die begrn-dete Klage, da die Rechte der katholischen Kirche durch das Schul-gesetz oerletzt wurden; sie beschwerten sich, da sie, wie die Hollnder, nur 55 Abgeordnete in das Haus der Abgeordneten zu whlen hatten-, während ihnen nach Magabe der Volkszahl 68 zukommen sollten; da die hollndische Sprache zur offiziellen Sprache erhoben wurde; da unter 7 Ministern nur 2 und unter 45 Geheimrten nur 18 Belgier waren; da sie die Last der Staatsschuld, welche von Holland allein kontrahiert worden war, mittragen mten. Die liberale und katholische Partei oereinigten sich zu einer heftigen Opposition; und als in Frankreich die Julirevolution geglckt war, stand bei den Fhrern der Entschlu fest, sich oon Holland loszureien, einen eigenen Staat aufzurichten und im schlimmsten Falle sich in die Arme Frankreichs zu werfen. Am 25. August, dem Geburtstage des Knigs Wilhelm I., brach zu Brssel der Anfstand aus und verbreitete sich, ohne ernsthaften Widerstand zu finden, der das ganze Land, denn die meisten belgischen Sol-baten verlieen die Fahne des Knigs. Der König entsandte im Sep-tember seinen Sohn Fried rich mit etwa 11ooo hollndischen Soldaten und 26 Geschtzen gegen Brssel; der Prinz drang am 23/September in die Stadt ein, fand aber in den Straen und Husern einen solchen Widerstand, da er sich am 26. mit groem Verluste zurckziehen mute. Die Stadt Antwerpen wurde von 8000 belgischen Freiwilligen besetzt; als sie aber vertragswidrig die Citadelle angriffen, bornbar-bierte der alte General Chassv die Stadt, wobei 200 Huser und das Lagerhaus mit Waren oon mehreren Millionen im Werte niederbrannten. Der Kongre, der in Brssel zusammengetreten war (Nationalversammlung) , entschied sich mit groer Mehrheit fr die Monarchie, entwarf eine hchst freisinnige Verfassung und whlte am 3. Februar 1831 den Herzog von Nemours, den zweiten Sohn des Knigs von Frankreich, zum Konig der Belgier. Louis Philipp verweigerte jedoch als Haupt der Familie seine Zustimmung, denn er sah wohl ein, da die drei Gromchte, sterreich, Preußen und Rußland, und selbst Eng-land, einen franzsischen Prinzen nicht als belgischen König anerkannt htten, weil alsdann die Vereinigung Belgiens mit Frankreich frher oder spter erfolgt wre. Der König riet deswegen den belgischen Ab- 13*

8. Mittlere und neue Geschichte - S. 334

1877 - Leipzig : Senf
334 Neuere Geschichte. 22. Juni 1815. Ludwig entfloh nach Belgien. Aber die noch in Wien versammelten Fürsten der frühern Allianz erließen eine Achtlerklärung gegen ihn und vergebens waren seine Versuche, feilte in Wien sich aufhaltende Gattin Marie Louise mit ihrem Sohne zur Flucht uach Frankreich zu bewegen. Umsonst waren auch seine Versuche, die französischen Liberalen durch eine auf einem Maifelde neu proclamirte Verfassung im Sinne der Charte Ludwigs Xv111. zu gewinnen. Zwischen ihm und Europa konnte nur ein neuer Krieg entscheiden. Vorher begann der Kampf Murats gegen Oesterreich. Der Wiener Congreß hatte ihn zwar im Besitz von Neapel gelassen, aber das Drängen der französischen Bourbons, den Thron von Neapel ihrem Verwandten, dem Bour-bouen Ferdinand, König von Sicilien, zurückzugeben, machte ihn mißtrauisch und gleich auf die Nachricht von der Wiederanfrichtung des Napoleonischen Thrones drang er gegen den Po vor, um, wie er sagte, ein einziges Reich in Italien herzustellen. Aber bei Tolentino von den Oesterreichern geschlagen, verlor er im Mai 1815 sein Königreich Neapel, wohin Ferdinand von Sicilien zurückkehrte. Als er im Oktober 1815 bethört von Corsika aus einen Einfall in sein früheres Königreich versuchte, wurde er beim Städtchen Pizzo ergriffen und auf Befehl der Regierung erschossen. Fast noch kürzer, aber weit blutiger, war der Kampf mit Napoleon. Wellington stand mit Engländern, Niederländern und mit zahlreichen deutschen Trnppen aus Hannover, Braunschweig und Nassau, zusammen 105000 Mann, im westlichen Belgien, an ihn schloß sich Blücher mit 112000 Preußen. An dem Mittelrhein sollten Russen eintreffen, am Oberrhein stellten sich Oesterreicher und deutsche Bundestruppen, in Italien Piemontesen und Oesterreich er auf. Napoleon führte gegen Wellington und Blücher 130000 Mann heran. Nachdem er den 14. Juni die preußischen Vorposten des Armeekorps von Ziethen zurückgeworfen hatte, bot er dem Feldherrn Blücher am 16. Juni bei Ligny die Schlacht. Die Preußen hatten vier Armeecorps unter Ziethen, Börstel, Thielemann und Bülow. Aber Börstel hatte den Befehl an Pitch abgeben müssen, als er den strengen Maaßregeln nicht hatte beistimmen wollen, die Blücher traf, als in Lüttich die sächsischen Truppen, weil ihre Regimenter und Bataillone in preußische und sächsische getheilt werden sollten, eine Meuterei begonnen hatten. Der Aufstand wurde gedämpft, aber das vierte Armeekorps verweilte deshalb noch bei Lüttich, als schon der Krieg mit Napoleon begann. So waren nur drei Armeeeorps der Prenßen versammelt, aber Wellington hatte Hilfe versprochen. Nach der tapfersten Gegen-

9. Das Mittelalter - S. 244

1881 - Paderborn : Schöningh
— 244 - 14. Kar] Iv., 1322—28. Mit ihm starb die ältere Linie der Capetinger aus, und mit Philipp Vi., einem Sohne des Grafen von Artois und Neffen Philipps des Schönen, bestieg das Haus Valois (1328—1589) den Thron. b. Die ersten (7) Yalois. 1. Philipp Vi., 1328—50. Durch den König Eduard Iii. von England wurde er in einen schwierigen Erbfolgestreit verwickelt, welcher auf lange Zeit (1339 — 1453) Frankreichs ganze Kraft in Anspruch nahm. Eduard Iii. machte nämlich, aufgereizt durch den von Philipp vertriebenen Grafen (Robert) von Flandern und empört über die Forderung, den Lehnseid für Guyenne und Gascogne zu leisten, Ansprüche auf den französischen Thron geltend, auf den er als der 8ohn einer Tochter Philipps Iv. nähere Rechte zu haben behauptete als der Sohn von Philipps Bruder. Daher begann er im Bunde mit Flandern, wo damals der Genter Brauherr Jacob von Artevelde an der Spitze der Frankreich feindlichen Partei stand, und mit dem Kaiser Ludwig Iv. einen Krieg um die Erbfolge. Man kann diesen Krieg in vier Abschnitte einteilen: a) Bis zum Frieden von Bretigny, 1360. b) Die Franzosen im Glück unter Karl V. dem Weisen, 1364—80. c) Die Engländer von der burgundischen Partei unterstützt machen glückliche Fortschritte bis zum Frieden von Troyes, 1420. d) Die Franzosen gewinnen das Verlorene wieder, 1422—53. Eduard Iii. besiegte zuerst mit Arteveldes Hülfe in der Schlacht bei Sluys (Prov. Seeland), dem bedeutendsten Seegefechte des Mittelalters, die aus normannischen und genuesischen Schiffen bestehende Flotte der Franzosen, 1340. Darauf ruhte der Krieg zwar eine Zeitlang, aber bald brach er bei Gelegenheit eines Erbstreites um den Besitz der Bretagne von neuem aus. Die Engländer drangen bis Paris vor und zogen sich erst, als Philipp ein weit überlegenes Heer ausgerüstet hatte, bis nach Crecy in der Picardie zurück. Hier kam es 1346 zu einer entscheidenden Schlacht, in der die Engländer durch die Anwendung der ,Donnerbüchsen1 und besonders durch die Tapferkeit des Prinzen Eduard — wegen seiner schwarzen Rüstung der schwarze Prinz genannt — einen glänzenden Sieg errangen. Auch der blinde böhmische König Johann, welcher mit einer Schar Luxemburger auf Seite der Franzosen stand, fiel in dieser Schlacht. Die Engländer eroberten dann nach anderthalbjähriger Belagerung auch Calais, welches sie

10. Epochen der französischen Geschichte - S. 126

1880 - Nördlingen : Beck
Xii. Heinrichs Iv. Einzug in Paris. heur des soupgons du duc de Feria2) et de M. d'ibarra3). Ceux-ci, inqui6tes par un avis de trahison, l'obligerent faire le long des murailles une ronde nocturne, sous la conduite d'officiers espagnols4) qui avaient ordre de le tuer s'ils voyaient quelque chose de suspect, et qui ne virent rien. Cette promenade d6sa-greable eut lieu, sans incident, de minuit deux heures. Brissac reconduisit ses gardes harasses au logis du duc de Feria, o tout le monde dormit dientot sur les deux oreilles5). La meme s6curit6 ne tarda point gagner le corps de garde des Seize, qui, convaincus de la fausset6 de l'alerte, rentrerent dans leurs maisons. Einmarsch 3. A trois heures, dans les divers quartiers, les bourgeois der kgi. affili^s prirent les armes et filerent furtivement dans la nuit Truppen. siiencieuse) se rendant discretement et individuellement aux postes assignes. Le premier place le fut en face du logis du duc de Feria, avec ordre de faire feu sur quiconque en sortirait. De l, le gouverneur et Lhuiller, la tete d'un gros de milice bour-geoise, se dirigerent vers la Porte-Neuve qu'ils occuperent, pen-dant que Langlois, de son cte, s'emparait de la porte Saint-Denis. Quatre heures du matin avaient sonne depuis peu, quand Langlois fit abaisser la bascule, alla reconnaitre M. de Vitry1), qui se presentait la tete d'un detachement royal, lui livra la porte Saint-Denis, et selon Vordre arrete, occupa aussitt avec lui les remparts. De leur cte, M. de Brissac et Lhuillier ou-vrirent la Porte-Neuve M. de Saint-Luc2) et aux soldats qu'il commandait; et bientt se precipitrent sur leurs pas, flots successifs, M. De Vic et quatre cents hommes de la garnison 2) Karl v. Mayenne hatte Anf. 1593 die Generalstnde nach Paris berufen, um einen König zu whlen. Da Philipp Ii. v. Spanien, seit 1562 mit Elisabeth v. Yalois, Tochter Heinrichs Ii., vermhlt, fr die aus dieser Ehe entsprossene Infantin Isabella die Krone Frankreichs in Anspruch nahm, so schickte er den Herz. v. Feria als ausserordentlichen Bevollmchtigten nach Paris, um seinen Anspruch bei den Stnden zu vertreten. 3) Der span. Gesandte in Paris. 4) Im Febr. 1591 waren auf das Verlangen der Sechzehner, die mit Philipp H. in enger "Verbindung standen, und mit Genehmigung des Parlaments 4000 Mann, Spanier u. Neapolitaner, als Besatzung in Paris eingerckt. Im Anfang des J. 1594 befanden sich jedoch 15,000 Mann fremder oder von der Ligue besoldeter Truppen in Paris. 6) Dormir sur les deux oreilles, tief schlafen; sich sicher fhlen. 3. i) Kommandant v. Meaux, frher eifriger Anhnger d. Ligue, seit Anfang des J. 1594 auf Seite Heinrichs Iv. 2) Schwager des Grafen Brissac, lieutenant general in der Bretagne. Vgl. 5, 11. Er fiel bei Belagerung der von den Spaniern eroberten Stadt Amiens 1597. -
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